Engel und Teufel

Hetty Krist, Astor Piazolla (Farblithographie)

„Ich muss die unverfälschte Wahrheit erzählen. Ich könnte es als eine Geschichte von Engeln erzählen, aber das wäre nicht die wahre Geschichte. Die meine ist eine Geschichte von Teufeln, vermischt mit Engeln, und einiger Knauserei. Man muss von jedem ein bisschen haben um im Leben voran zu kommen.

Astor Piazzolla

Das Motiv von Engeln und Teufeln beschäftigte Piazzolla sein Leben lang. Die Serie del Ángel entstand als Bühnenmusik zu einem Theaterstück. „Tango del Ángel“ von Alberto Rodriguez Muñoz aus dem Jahr 1962 handelt von einem Engel, der in Menschengestalt in einen Wohnblock im heutigen Buenos Aires kommt und versucht, die kranken Seelen der Menschen zu heilen. Er stirbt schließlich in Folge einer Messerstecherei. Die Bühnenmusik wurde sehr erfolgreich, besonders Milonga del Ángel und Muerte del Ángel wurden weltbekannt. La resurrección del Ángel, die „Wiederauferstehung des Engels“, gibt dem Zyklus nach dem brutal klingenden „Tod des Engels“ ein versöhnliches Ende.

Über einen längeren Zeitraum hinweg schrieb Piazzolla an einem Zyklus über den Teufel. In diesem entfernt er sich noch weiter als sonst vom traditionellen Tango. In Tango del diablo und Vayamos al diablo, (etwa: „Gehen wir zum Teufel!“) sollen scharfe Dissonanzen und grelle Klangeffekte den Hörer aufschrecken. In der Romance del diablo dagegen klingt der Teufel ebenso zart und schwelgerisch wie der Engel.

Beide Suiten schrieb Piazzolla im Original für Quintett, bestehend aus Bandoneon, Geige Klavier, E-Gitarre und Kontrabass.

In einer losen Folge von Beiträgen werden wir genauer auf die einzelnen Sätze eingehen und unterschiedliche Aufnahmen vorstellen. Für heute gibt es erst einmal die bekanntesten Sätze aus dem Ángel-Zyklus in der Originalversion von und mit Astor Piazzolla:

Bildquellen:

„Hetty Krist, Astor Piazolla (Farblithographie)“: Quelle, Autor: Hetty Krist 2010, Lizenz: Public Domain-Lizenz





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