Adventsgrüße vom Harfenduo – 3. Advent

Zwar spielen wir nun zwei Saisons hintereinander Tango – aber zwischendurch gönnen wir uns eine kleine weihnachtliche Pause. Am 26. Dezember werden wir in Weimar in der Jakobskirche ein Konzert spielen. Über die Adventszeit hinweg werden wir dieses Programm auf dem Blog vorstellen. So könnt Ihr Euch schon jetzt von uns in weihnachtliche Stimmung versetzen lassen!


Normalerweise versuchen wir ja eher, das traditionelle Bild von Engelchen an der Harfe aufzubrechen (siehe „Ángel y Diablo“…). Bei diesem Weihnachtskonzert dagegen wird es so richtig besinnlich: Mit zwei Pastoralen, also Hirtenmusiken, erinnern wir an die Weihnachtsgeschichte. Die beiden folgenden Werke stammen beide aus extrem berühmten Zyklen und passen wunderbar zusammen.

Der Komponist Arcangelo Corelli (1653-1713) prägte seine Epoche maßgeblich durch seine kammermusikalischen Werke für Streicher. Mit größter Sorgfalt gab er seinen Werken den letzten Schliff, bevor er sie zum Druck freigab. Kurz vor der Veröffentlichung seines Opus 6 verstarb er. Die 12 Concerti grossi für Streicher und Basso continuo gehören zu seinen bekanntesten Werken. Das Konzert Nr. 8 trägt den Zusatz „fatto per la notte di natale“, also „für Weihnachten komponiert“. Die ruhige Pastorale bildet den Abschluss des Konzerts Nr. 8 und macht so deutlich, dass die Hirten an ihrem Ziel, der Krippe mit dem Jesuskind, angekommen sind.

Über Georg Friedrich Händel (1685-1759) und sein berühmtes Oratorium „Der Messias“ ist genug geschrieben worden. Wir spielen aus dem „Messias“ überraschenderweise NICHT das Hallelujah, sondern die zu Corelli passende Pastoralsinfonie.
Tatsächlich treffen sich die beiden nicht nur nächste Woche in unserem Konzert, sondern sind sich auch zu Lebzeiten begegnet. Händel unternahm eine ausgedehnte Italienreise von 1706 bis 1710. In Rom arbeitete er eng mit Corelli zusammen, beispielsweise spielte dieser in Aufführungen von Händels Werken mit. Händel komponierte auch eine Ouvertüre für Corelli.
Die fruchtbare gemeinsame Arbeit hinderte die beiden nicht an heftigen Meinungsverschiedenheiten: Einmal gerieten sie über die Spielweise eines Rhythmus’ so aneinander, dass Händel Corelli die Geige aus der Hand riss, um seine Vorstellung der Passage zu demonstrieren!

Mit den beiden folgenden Videos wollen wir Euch schon einmal auf unser Konzert einstimmen. Manche kennen die Werke vielleicht schon gut – und wer noch nie den Messias gehört hat, der bekommt jetzt vielleicht Lust, das nachzuholen!

Die Pastorale aus dem Weihnachtskonzert von Corelli Op. 6 Nr. 8
Die Pastoralsinfonie aus dem Messias HWV 56

Laura & Daniel

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