Die Tango-Canción Malena ist ein gutes Beispiel für die schwermütige und leidenschaftliche Tango-Musik ihrer Zeit. Die Verse von Homero Manzi wurden in der Vertonung von Lucio Demare von 1941 zu einem vielinterpretierten Klassiker.
Um die Entstehungsgeschichte von Malena ranken sich so viele Legenden, dass es fast unmöglich ist, die „Wahrheit“ herauszufinden. Die wahrscheinlichste Version ist die, dass das Lied der Sängerin Elena Tortolero gewidmet ist, bekannt unter ihrem Künstlernamen Malena de Toledo. Der Tango-Poet Homero de Manzi schrieb das Gedicht, nachdem er Tortolero singen gehört hatte. Angeblich bat er seinen Freund Lucio Demare sofort, es zu vertonen. Der vergaß es in seiner Jackentasche, um es erst viel später wiederzufinden. Angerührt von den nostalgischen Versen, schrieb er die Musik inerhalb einer Viertelstunde nieder.
Malena singt den Tango wie keine andere
Und legt ihr ganzes Herz in jeden Vers hinein.
Ihre Stimme duftet nach dem Unkraut der Vorstadt.
Malena fühlt den Kummer des Bandoneons.Vielleicht erhielt ihre Lerchenstimme dort in der Kindheit
diese dunkle Färbung einer engen Gasse,
oder es war jene Romanze, von der sie nur spricht,
wenn der Alkohol sie traurig macht.
Malena singt den Tango mit Schattenstimme,
Malena fühlt den Kummer des Bandoneons.Dein Lied hat die Kälte der letzten Begegnung,
dein Lied wird bitter im Salz der Erinnerung.
Ich weiß nicht
ob deine Stimme die Blume eines Kummers ist,
ich weiß nur
dass beim Rauschen deiner Tangos,
Malena, ich dich für besser halte,
für besser als mich.Deine Augen sind dunkel wie das Vergessen,
deine Lippen zusammengepresst wie der Groll,
deine Hände zwei Tauben, die frieren,
in deinen Adern fließt das Blut des Bandoneons.Deine Tangos sind verlass‘ne Geschöpfe,
die den Schlamm der Gasse überqueren,
wenn alle Türen verschlossen sind
und die Liedgespenste bellen.
Malena singt den Tango mit gebrochener Stimme,
Malena fühlt den Kummer des Bandoneon.
Laura & Daniel
Bildquellen:
Lyrics of “Malena”, herausgegeben in La Casa Rosada, Buenos Aires: Quelle, Autor: Banfield 2009, Lizenz: Creative Commons